Was tun bei fristloser Kündigung?
Schnell reagieren – Rechte sichern.
Eine fristlose Kündigung ist für viele Arbeitnehmer ein Schock. Sie erfolgt ohne Vorwarnung und endet das Arbeitsverhältnis sofort. Doch nicht jede fristlose Kündigung ist wirksam – oft bestehen gute Chancen, sich dagegen zu wehren. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie richtig reagieren und welche Schritte jetzt wichtig sind.
Was bedeutet „fristlos“ überhaupt?
Bei einer fristlosen (außerordentlichen) Kündigung endet das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung – ohne Einhaltung der üblichen Kündigungsfrist. Arbeitgeber müssen dafür einen wichtigen Grund haben, z. B.:
Diebstahl oder Betrug
Arbeitsverweigerung
Beleidigung oder Gewalt
Beharrliche Pflichtverletzungen
Aber: Der Arbeitgeber muss den Vorfall konkret nachweisen können – und innerhalb von 2 Wochen nach Kenntnis des Grundes kündigen.
Ihre ersten Schritte nach Erhalt der Kündigung:
1
Ruhe bewahren & Fristen prüfen
Lassen Sie sich nicht zu spontanen Reaktionen verleiten. Sie haben 3 Wochen Zeit, um eine Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht einzureichen.
2
Kündigung schriftlich bestätigen lassen
Nur schriftliche Kündigungen mit Originalunterschrift sind wirksam. Ein mündlicher Rauswurf oder eine Kündigung per WhatsApp ist ungültig.
3
Rechtsberatung einholen
Lassen Sie die Kündigung durch einen erfahrenen Rechtsanwält*in prüfen. Häufig bestehen formale oder inhaltliche Fehler, die zur Unwirksamkeit führen.
4
Arbeitsagentur informieren
Melden Sie sich innerhalb von 3 Tagen nach Kündigung bei der Agentur für Arbeit – sonst droht eine Sperrzeit beim Arbeitslosengeld.
Wann lohnt sich eine Kündigungsschutzklage?
In vielen Fällen ist eine Kündigung rechtlich angreifbar – insbesondere, wenn der Sachverhalt unklar ist, keine Abmahnung vorausging oder die Kündigung unangemessen hart ist. Eine Klage kann dazu führen, dass:
1
die Kündigung für unwirksam erklärt wird
2
eine Abfindung gezahlt wird
3
das Arbeitsverhältnis mit einer Einigung endet
Checkliste: Was Sie zur Prüfung der Kündigung bereithalten sollten
1
Das Kündigungsschreiben (Original)
2
Ihren Arbeitsvertrag
3
Letzte Gehaltsabrechnungen
4
Mögliche Abmahnungen oder E-Mails
5
Gesprächsnotizen zum Kündigungsvorwurf
Das sollten Sie wissen, wenn Sie gekündigt wurden!
(Video klicken)
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